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Dienstag, 27. Mai 2025

Die Wiederbelebung der europäischen Solarindustrie: Die Kraft der Zusammenarbeit mit China

Die Wiederbelebung der europäischen Solarindustrie:

Die Kraft der Zusammenarbeit mit China

Da sich die Welt zunehmend auf nachhaltige Energien umstellt, steht Europa vor einem tiefgreifenden Wandel in seinem Energie- und Wärmesektor.
Oder sagen wir besser – befindet sich Deutschland und Europa bereits in diesem notwendigen Transformationskurs. Im Mittelpunkt dieser Transformation steht die Notwendigkeit, unter Anderem massiv die Solarindustrie in Deutschland / Europa wiederzubeleben, die nicht nur einen Weg zu sauberer Energie darstellt, sondern auch eine Chance für wirtschaftliches Wachstum und technologische Innovationen bietet. Um diese ehrgeizigen Ziele langfristig überlebensfähig in Europa / Deutschland zu erreichen, ist die Zusammenarbeit mit starken Partnern, insbesondere in Asien, unerlässlich. Asien und hier insbesondere China, als führende Nation wenn es um die Solartechnologie als solches, sowie Mainstreamfertigungen geht, ist dabei ein wichtiger Verbündeter.


Mal ein kleines Zahlenspiel um sich die Tragweite des weltweit notwendigen solaren Ausbaus gewahr zu werden:


Quelle: Sven Tezlaff diary.umlauts.de

Dass wir ab 2012 unsere Solarindustrie, durch schlechte Entscheidungen einer fehlgeleiteten EU, die sich durch einen desorientierten Solarpionier im Zusammenspiel mit ein paar schlichten Geistern der Politik, ins Nirwana befördert haben, braucht an dieser Stelle nicht tiefer beleuchtet werden. Man kann davon ausgehen, dass die Zusammenhänge der begangenen teuren Fehler für Europa mittlerweile auch bei dem letzten im Bus der europäischen Industrievertretern angekommen ist.


Die Vorzüge einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe


Der Solarmarkt in Europa hat ein immenses Potenzial, steht jedoch vor mehreren Herausforderungen. Darunter fallen hohe Produktionskosten, unvollständige Lieferketten der benötigten Vormaterialien und Konkurrenz durch etablierte Industrien im Ausland. Durch die Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen können europäische Länder von fortschrittlicher Technologie, niedrigeren Herstellungskosten und gemeinsamem Fachwissen profitieren. Diese Zusammenarbeit kann zur Schaffung eines robusten lokalen Solarmarktes führen, der die ehrgeizigen Klimaziele Europas erfüllt und gleichzeitig ein faires und wettbewerbsorientiertes Umfeld für alle Beteiligten gewährleistet.

WinWin-Aspekte für Europa und China

Einer der wichtigsten Vorteile einer Partnerschaft mit China ist der Zugang zu einem umfangreichen Wissen im Bereich der Solartechnologie. China hat seine Fertigungskapazitäten im Solarbereich durch hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung perfektioniert und massiv ausgebaut. China beherrscht, wie kaum eine andere Nation, das Skalieren von Fertigungskapazitäten in den unterschiedlichsten Technologien.

Ein Beispiel an dieser Stelle aus der Geschichte Chinas. 1978 war man in der Situation einer massiven Energiekrise und brauchte einen Weg schnell und massiv Wärme in die Haushalte zu bringen. Man entschied sich für die Nutzung der Solarenergie, hier Solarthermie. Man brauchte ein Produkt welches sich schnell und massiv produzieren ließ. Mit Blick auf die Glühbirne, als ein einfaches Massenprodukt, wurde der Vakuumröhrenkollektor entwickelt und in kürzester Zeit ist der Vakuumröhrenkollektor zu einem Massenprodukt avanciert. Der Vollständigkeit halber der Hinweis: Erfunden wurde die Vakuumröhre durch Yin Zhiqiang. Hier steht insbesondere der „Aspekt der Herangehensweise“ im Zentrum des Gedanken, von China profitieren zu können. Sprich, es lohnt sich der Blick von der Seite des chinesischen Partners um neue Ansätze für den Ideenwettbewerb, dem generieren von neuen Produkten zu entwickeln. Das gleiche gilt an dieser Stelle natürlich auch umgekehrt.

Wenn es nun um das Konstrukt einer Zusammenarbeit geht, bietet sich, als eine von mehreren Möglichkeiten, ein Joint Venture an, um seitens des europäische Unternehmens dieses technische Know-how nutzen und an die eigenen lokalen Bedürfnisse und Vorschriften anzupassen. Diese Synergie kann zu innovativen Produkten führen, die sowohl den europäischen Standards als auch den Anforderungen der Verbraucher entsprechen. Darüber hinaus kann die Partnerschaft das Wirtschaftswachstum auf beiden Seiten ankurbeln. Für Europa können höhere Investitionen in die Solarinfrastruktur Arbeitsplätze schaffen, neue Industrien fördern und die Wirtschaft stärken, während gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert wird. Für China bietet die Zusammenarbeit einen gemeinsamen Zugang zum europäischen Markt und stärkt seine Position als weltweit führender Anbieter von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien. Wenn es um die im Geiste deutscher Unternehmen wabernde Angst der Abhängigkeiten geht, sollte man sich folgendes vor Augen führen. Ging es um die Abhängigkeit zu Gas aus Russland, brauchte es lediglich einen Gashahn um die Versorgung lahm zu legen. Bei anzustrebenden Kooperationen zu Unternehmen in China schafft man ein Unternehmenskonstrukt mit einem Partner, den man sich aus einer Vielzahl von möglichen Partnern in China wählen kann. Zudem sollte man sich darüber klar werden, dass, wenn man mit einem chinesischen Partner auf Augenhöhe interagiert, man Teil „einer Familie“ wird. Einer Familie in der man sich gegenseitig respektiert und entsprechend, wie es sich in einer Familie gehört, unterstützt. Zugegeben, diese Art der Zusammenarbeit mit Partnern aus unterschiedlichen Kulturen ist eine Herausforderung für beide Seiten. Wenn man sich jedoch die Mühe macht sich aufeinander einzustimmen, schafft man eine WinWin-Situation für beide Seiten. Und ein kleines Bonbon an dieser Stelle für die „ewig Gestrigen“ und nach wie vor „unverbesserlichen Sinophoben“ da draußen, mit „gentleman-agreements“ kann man seine Claims abstecken, wenn es um die zu bearbeitenden Märkte geht.

Förderung einer ausgewogenen Beziehung

Eine erfolgreiche Partnerschaft zwischen Europa und China hängt von der Schaffung eines gerechten Rahmens ab, der die Beiträge und Anliegen beider Seiten anerkennt. Es ist wichtig, ein kooperatives Umfeld zu fördern, in dem Wissenstransfer auf Gegenseitigkeit beruht und Investitionen ausgewogen sind. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Europa von den Fertigungskapazitäten Chinas profitiert und gleichzeitig seine eigenen Innovationen und regulatorischen Rahmenbedingungen einbringt, um eine nachhaltige Industrie zu gestalten.



Quelle: Andreas Woell, privat



Eine grüne und prosperierende Zukunft für Deutschland und Europa

Am Beispiel Deutschlands lässt sich das Wachstumspotenzial der Solarindustrie durch die Zusammenarbeit mit China deutlich erkennen. Die starke technische und technologische Basis Deutschlands in Verbindung mit Chinas Fertigungskompetenz kann zu einer florierenden Solarbranche führen. Durch die gemeinsame Entwicklung von Solartechnologien und -infrastruktur kann Deutschland sein Engagement für das Pariser Abkommen bekräftigen und eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen sowie eine Steigerung der Produktion erneuerbarer Energien anstreben.
Darüber hinaus kann die Zusammenarbeit Deutschland als führende Nation auf dem europäischen Solarmarkt positionieren, Standards setzen und den Weg für andere Länder ebnen, diesem Beispiel zu folgen. In einem wettbewerbsorientierten globalen Umfeld stellt eine solche Initiative auch sicher, dass Europa bei der Gestaltung der Zukunft erneuerbarer Technologien weiterhin mitreden kann und seine Interessen in der Klimapolitik und Energiesicherheit wahrt.

Fazit

Die Energiewende in Europa ist auf eine starke Industrie angewiesen. Somit ist diese auf starke Partnerschaften angewiesen, insbesondere mit Ländern wie China. Durch eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe können sowohl Europa als auch China erheblich profitieren, das Potenzial der Solarindustrie steigern und die globalen Bemühungen um Nachhaltigkeit vorantreiben. Durch die Bündelung der Kräfte und die Förderung eines Umfelds des gegenseitigen Respekts und der Innovation kann eine bessere, sauberere und nachhaltigere Zukunft für den Solarsektor erreicht werden – eine Zukunft, die für eine erfolgreiche Energiewende von entscheidender Bedeutung ist.

Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Zuvorgenanntes bezieht sich überwiegend auf den Solarbereich Photovoltaik, kann jedoch auch auf weitere Industriezweige der Erneuerbaren angewandt werden. Dazu gehören zum Beispiel Solarthermie, Wärmepumpen und weitere Technologien mehr.


Es gilt also sich der Herausforderung zu stellen statt gegen einen „vermeintlichen“ Feind anzugehen, den man nicht besiegen kann. Die Welt hat ein gemeinsames Ziel – das Erreichen des Max-1,5 Grad-Zieles mittels einer globalen Energie- und Wärmewende, um dafür Sorge zu tragen, dass die kommenden Generationen eine Erde vorfinden in der leben noch lebenswert ist. Dieses hehre Ziel kann man nur gemeinsam erreichen indem man sich gegenseitig die Hand reicht.



Andreas Wöll

Prof.h.c. Dipl.-Ing.(FH)


WOELL-Consulting

Vorsitz Fachausschuss Solarthermie –
Erneuerbare Wärme der DGS





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